Mindestausrüstung zum Schmetterlingsfang
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Grundausrüstung
Schmetterlinge werden im Allgemeinen ja mit dem Netz gefangen. Hier empfehle ich unbedingt, sich den Kescherstock (leicht und zusammenschiebbar), Netzbügel sowie Netz + Ersatznetz aus Europa mitzubringen. Ich empfehle und verwende selbst solche, die auf den großen Börsen oder von dortigen renommierten Versandhändlern stammen. Stocklänge 2,00 m und Bügeldurchmesser 50 cm sehe ich als optimal an. Adäquate Lösungen sind hier wohl nicht zu bekommen.
Sortiment an Tötungsgläsern
Tötungsgläser in verschiedenen Größen kann man sich hier selbst herstellen. Für Größere nehme ich dichtschließende PE- oder PP-Plastikdosen mit Schraub- oder Klemmdeckel aus dem „20-Baht-Shop“ oder dem Kaufhaus, und für normale Größen leere Marmeladengläser, bevorzugt von „Best Foods“ mit Schraubdeckel. Diese Gläser werden unten konisch weiter, und so wird ein Herausrutschen des Saugmaterials verhindert. Als Saugmaterial habe ich Gips, Schwamm, Späne, Watte und Zeitungspapier probiert und wende nur noch Letzteres an. Eine Kugel aus geknülltem Zeitungspapier, mit mindestens 1 cm größerem Durchmesser als das Glas, rundherum mit Küchenpapier umwickeln und in das konische Glas pressen – fertig.
Zum Abtöten von Käfern hat sich allerdings eine ca. 2 cm dicke Gipsschicht auf dem Glasboden bewährt. Gips bekommt man auch hier in allen großen Baumärkten.
Eine kleine Auswahl der Plastikboxen, die ich, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, immer dabei habe.
Plastikboxen in verschiedenen Größen kann man eigentlich nie genug mitnehmen. In den Deckeln oder den Seiten sollten nicht zu große Lüftungslöcher sein. Die Grenze für die Anzahl setzt nur die beschränkte Stau- und Transportmöglichkeit. Dosen mit Schraubdeckel nehme ich am liebsten. Sie braucht man, um z.B. Schmetterlingsweibchen (vorzugsweise von Nachfaltern) mit nach Hause zu nehmen und auf eine Eiablage zu hoffen, sofern man eine Möglichkeit der Futterbeschaffung sieht. Manche Arten legen so bereitwillig ab, daß man bereits kurze Zeit nach dem Einsetzen die ersten Eier in der Box sieht.
Mein Sammeltötungs-“glas“ für kleinere Nachtfalter besteht aus einer nicht sehr hohen, eckigen Plastikbox. Unten kommen 4-5 Lagen Küchenpapier zur Ätheraufnahme rein. Dicht darüber werden auf den langen gegenüberliegenden Seiten Löcher gebohrt, in die man übliche Eßstäbchen aus Bambus stramm bis zur anderen Seite einschiebt und außen dann auf beiden Seiten bündig abschneidet. Das fixiert das Küchenpapier. Darüber kommt dann ein in der inneren Größe der Box gebogenes Körbchen aus Metall-Fliegengaze oder großmaschigem, stabilen Kunststoffgewebe. Dieses wird dann an den Seiten mit Heißklebstoff oder alternativ mit dünnem Draht an den Eßstäbchen fixiert. Die Enden der Stäbchen sollten auch mit Heißklebstoff fixiert werden, was gleichzeitig der Abdichtung der Box dient. In das Körbchen kommt dann noch eine Lage Küchenpapier, worauf man die betäubten Insekten, gegebenenfalls auch zwischen weitere Lagen Zellstoff, legt. Sinn dieser Konstruktion ist zu gewährleisten, daß die Schmetterlinge nicht mit dem Äther in Berührung kommen und gleichzeitig sicher abgetötet werden.
Zwei Ansichten einer Sammeltötungsbox, ohne Zellstoffeinlage
Wer die Falter lieber mit der Spritze abtöten will bekommt hier in manchen Apotheken (Kai-ja, Pharmacy) Plastikspritzen und Kanülen. Ich verwende möglichst kurze und dünne Kanülen (0,3 mm).
Benötigte Chemikalien wie Essigäther und Salmiakgeist bekommt man hier u.a. vom Thaiinsects-Versandshop. Eingeschriebener Versand innerhalb Thailands ist möglich.
Als Heimweg-Transportverpackung gespritzter Schwärmer und anderer größerer Falter nehme ich immer wieder verwendbare normale Pergamintüten in entsprechender Größe, in die ich einzeln die Falter mit hochgeklappten Flügeln noch an der Fangstelle stecke. Rechteckige Pergamintüten habe ich hier noch nicht zu kaufen bekommen. Wer also welche benötigt,sollte sie sich mitbringen. Oder sich hier selbst Dreiecktüten falten (lassen). Pergamin-Einwickelpapier dazu bekommt man in allen größeren Papier- oder Büroshops. Das Zuschneiden des Packens in Rohlinge für die Tüten läßt man in einer Buchdruckerei für ein paar Baht machen. Hilfsweise geht auch Papier aus Schreibblöcken A5 oder A6, die es auch überall gibt, und faltet daraus die Dreiecktüten.
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